Ottakringer Brauerei – Industriekultur trifft Kreativität
Wien ist nicht nur imperial und historisch – es kann auch rau, urban und herrlich industriell sein. Genau das zeigt sich bei einem Fotowalk durch die Ottakringer Brauerei, einem der spannendsten Orte der Stadt für kreative Fotografie.
Der Charme des Unperfekten
Die Ottakringer Brauerei im 16. Bezirk ist nicht nur bekannt für ihr Bier, sondern auch für ihre außergewöhnliche Architektur und ihren ganz eigenen Charme. Backsteinfassaden, riesige Metallrohre, verrostete Türen und vergilbte Werbeschilder erzählen Geschichten von industrieller Tradition – und bieten eine perfekte Kulisse für Urban-Fotografie, Streetstyle-Shootings oder Detailstudien.
Was diesen Ort besonders macht: Er ist nicht glattgebügelt. Er zeigt Kanten. Alte Fabrikästhetik trifft auf kreative Zwischennutzung – vom Craft-Bier-Festival bis zu Street-Art-Events ist hier alles möglich. Genau dieser Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart macht den Reiz für Fotograf:innen aus.
Mein Setup & Tipps
Für diesen Walk habe ich meine Sony Alpha 7 III mit dem 35mm f1.4 (manuelle Linse) dabei gehabt – ideal für Street und Reportage. Darüber hinaus war auch noch ein manuelles 18mm f5.6 mit dabei.
Weitwinkel funktioniert hier großartig, um die beeindruckenden Hallen und Gänge einzufangen, aber auch ein 85mm lohnt sich für Porträts vor urbaner Kulisse.
Tipp 1: Früh am Tag oder am späteren Nachmittag ist das Licht am besten. Die Schatten zwischen den Gebäuden erzeugen spannende Kontraste.
Tipp 2: Nimm dir Zeit für Details – Türgriffe, abblätternde Farbe, alte Schilder – die Schönheit liegt im Kleinen.
Tipp 3: Wenn du Menschen fotografierst, versuch mit der Umgebung zu spielen – Fenster, Spiegelungen oder Rahmen durch Rohre oder Bögen setzen tolle Akzente.
Zwischen den Fässern...
Besonders spannend war der Zugang zu Bereichen, die nicht öffentlich zugänglich sind – organisiert im Rahmen eines Fotowalks mit Guide.
Alte Maschinen, Lagerräume mit riesigen Tanks und verlassene Büroräume waren wie eine Reise in die Vergangenheit.
Und natürlich: Die Kombination aus Industrie und Braukultur lädt auch zum Spiel mit Licht und Schatten ein. Neonröhren, diffuses Tageslicht durch Milchglasscheiben, reflektierende Edelstahlflächen – ein Traum für Low-Light-Fotografie.
Fazit:
Die Ottakringer Brauerei ist ein Muss für alle, die Wien von einer anderen Seite erleben wollen. Authentisch, ein wenig rau, aber mit viel Herz und Geschichte. Der ideale Ort für alle, die Fotografie lieben – und keine Lust auf perfekte Postkartenmotive haben.
Ich denke die VHS polycollege wird weitere Termine erarbeiten.
Anbei einige meiner Fotos die dabei entstanden sind.
Kommentar schreiben